Saturday, July 23, 2011

Reykjavik (die dritte)

Trotz der schlimmen Nachrichten aus Norwegen war heute ein herrlicher Tag in Reykjavik, die Sonne schien und in der Stadt waren viele, aber nicht zu viele, entspannte, gutgelaunte Leute unterwegs. Ueberhaupt ist mir die Stadt sympathisch, weil sie nicht an der Krankheit leidet, die sonst praktisch jede Hauptstadt der Welt hat: dass sie nicht nur gross, sondern viel zu gross ist, und infolgedessen von Verkehr und Menschen erstickt.

In Reykjavik kann man z.B. an der Hallgrimskirche kostenlos parken und wenn man von dort aus zum Laugavegur hinunterschlendert, kommt man an ganz normalen kleinen Haeusern mit Gaerten vorbei und begegnet dort mindestens zwei oder drei freilaufenden Katzen mit Halsband.

An der Laugavegur angekommen, wendet man sich nach links und gelangt bald an den Punkt, ab dem sie zur Fussgaengerzone wird. Hier sind Touristenlaeden, Cafes, hier spielt ab Nachmittag an verschiedenen Stellen Livemusik und fuer die Kinder war heute eine Kletterwand aufgebaut. Hier gibt es alle paar Meter etwas Nettes oder Originelles, das einen freut, zum Beispiel Haengematten und Liegestuehle mitten auf der Strasse, die fuer jedermann frei zu benutzen sind.

In welcher anderen Hauptstadt kann man sich, wenn man zum Beispiel muede Fuesse vom Herumlaufen hat, eben mal mitten in der Fussgaengerzone entspannt in die Sonne legen? (Man beachte auch das umhaekelte Fahrrad.)

Zum weiteren Kulturprogramm habe ich das The Culture House besucht, dort gibt es eine Ausstellung ueber Island-Sagas und alte Manuskripte zu sehen. Genau das richtige Thema fuer mich. Auch Konrad war auf einer Schautafel kurz namentlich erwaehnt. Leider ist Fotografieren verboten gewesen, sonst haette ich ein interessantes Posting eigens ueber dieses Museum machen koennen.

Weiter habe ich die National Gallery besucht -- nicht lohnend, weil sehr klein; ich frage mich wie der grosse Name und die kleine Galerie zusammenpassen? -- sowie den Skulpturengarten mit Werken von Einar Jónsson: sehenswert, sehr ausdrucksvolle Skulpturen, eine Art kantiger, symbolmaechtiger, schwer-mythologischer nordischer Jugendstil.

Und noch von einem tollen Ort muss ich unbedingt berichten: es gibt da einen Laden mit Musikinstrumenten aus aller Welt, und jeder darf alle Instrumente anfassen und einfach so nach Herzenslust ausprobieren. Ich war in dem Laden wie ein Kind in einem Suessigkeitenladen. Der Besitzer ist auch ein ganz besonderer, superfreundlicher Typ.

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