Einmal um den Snæfellsjökull
Der Snæfellsjökull, was soviel heisst wie „Schneeberggletscher“, liegt am aeussersten westlichen Ende der Halbinsel Snæfellsnes. Er ist einer der berühmtesten Berge der Insel, und natuerlich ein Vulkan, sogar ein aktiver.
Seine Kuppe ist, wie der Name schon sagt, vergletschert und leuchtend weiss; heute jedoch hing den ganzen Tag ueber eine Wolke um sein Haupt und verdeckte den Blick zum Gipfel. Um so schoener war dafuer die Umrundung des Vulkans entlang der Kueste, die hier besonders malerisch ist.
Man findet hier ist eine wilde, rauhe Steilkueste, ein Paradies fuer Seevoegel, die die schwarzen Felsen weiss verkacken. Vogelfreunden geht dabei sicher das Herz auf. Frueheren Islaendern waren diese Klippen hingegen ein Jagdgrund. Sie kletterten halsbrecherisch darin herum, um die hochbegehrten Vogeleier zu erbeuten. Manchmal fingen sie auch die Voegel selber mit Schlingen.
Das Gebiet um den Snæfellsjökull wurde 2001 zu einem Nationalpark erklaert, dem Snæfellsjökull-Nationalpark.
Dieser kahle Berg unterhalb des Snæfellsjökull heisst Stapafell, laut Karte ist er 526 m hoch.
Von diesen zwei Felstuermen aus Basalt namens Lóndrangar -- sie haben 75 m und 60 m Hoehe -- gibt es eine Geschichte. Neben ihnen ragt ein Felsvorsprung hervor, der Þúfubjarg genannt wird. Hier soll sich im 17. Jahrhundert folgendes zugetragen haben. Es lebte da ein Bauer namens Kolbeinn, der sehr geschickt in der Kunst war, einen halben Vierzeiler zu ergaenzen (das war in Island frueher quasi ein Volkssport so wie in Bayern das Gstanzl-Reimen). Eines Tages erschien der Teufel und forderte Kolbeinn zu einem Dichterwettstreit heraus, der hier an dieser Klippe ausgetragen wurde. Eine ganze Nacht durch ging das Duell (ich habe hiermit zur Kenntnis genommen, dass der Herr der Unterwelt offenbar hervorragend Islaendisch spricht), dann wusste der Teufel einen Reim nicht zu ergaenzen, und stuerzte von der Klippe ins Meer. Kolbeinn hatte ihn besiegt.
Wie sich Islaendische Gedichte anhoeren, dafuer kann vielleicht dieses Werk ein Beispiel sein. Ich fand es heute an einem Leuchtturm ganz an der Westspitze der Halbinsel. Quasi fast am allerwestlichsten Punkt Europas, wenn es nicht weiter oben in Island einen noch ein Stueckchen westlicher gelegenen Punkt gaebe.
Nach Lóndrangar etwas weiter der Strasse folgend kam ich zu der Bucht Djúpalónssandur, die einen tollen Strand hat -- nicht aus Sand, sondern aus (rundem) dunkelgrauen Kies. In die kleinen Kiesel kann man sich prima reinlegen, sie sind sauber, weich und nachgiebig, warm von der Sonne und besser als jeder Sandstrand, weil man hinterher keinen Sand in der Kleidung hat.
Hier habe ich mit einer ruhigen Hand diesen balancierten Steinturm gebaut!
(Zwei meiner Arbeitskollegen werden sich vielleicht erinnern, vor ein paar Wochen sprachen wir noch ueber diese Kunst.)
2 Comments:
Dein Blog ist vielleicht kein Reiseführer, aber möglicherweise ein Werbeprospekt ! Mir jedenfalls macht es "Appetit" auf eine Island-Reise. Allein die Beschreibung des weichen Kieselstrandes ist richtig gut. Gruß Ziggy
Danke Ziggy! *freu*
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