Monday, July 18, 2011

Am Gletscher

Ich stehle fuer dieses Posting den Titel eines Romans von Islands beruehmtestem Schriftsteller Halldór Laxness (1902-1998). Auf ihn komme ich wahrscheinlich spaeter in diesem Blog noch zurueck.



Dreiviertelt um die Insel herumgekommen, stehe ich nun zu Fuessen des groessten Gletschers Europas, des Vatnajökull, der fast ein Zehntel von ganz Island unter seiner gewaltigen Eiskappe bedeckt. An seinem Rand fliesst das Eis, zaeh wie Griesbrei, die Taeler hinunter.

Wobei man freilich bemerken muss, dass das "Eis" eher dem schmutzigsten Altschnee gleicht, den man je gesehen hat. Es liegt die Vulkanasche der letzten 1000 Jahre darauf. Nur selten ist es fast weiss zu nennen, an anderen Stellen rabenschwarz.


Diese Zungen, die in ihrer Gestalt einem in der Zeit erstarrten sturmgepeitschten Meer aus Gletscherspalten gleichen, streckt der Vatnajökull frech, sofern man das von einem ehrfurchtgebietenden Eisriesen sagen kann, dem Reisenden entgegen. Dort wo sie enden, fast auf Meereshoehe, sabbern sie truebbraunes Gletscherwasser ab, das sich zunaechst in breiten Lachen sammelt und schliesslich in schlaengelnden Baechen durch die wueste Schotterflaeche gen Meer abfliesst.

2 Comments:

At July 19, 2011 at 1:19 PM , Anonymous Anonymous said...

Ja, Martin, diese Gletscher-Abbrüche und -spalten hast du sehr gut beschrieben, das war wirklich ein überwältigendes Erlebnis auch für uns - irgendwie zurück in die Urzeit der Erde!
Mama

 
At July 19, 2011 at 7:59 PM , Anonymous Anonymous said...

Schöne Bilder, tolle Beschreibung.
Gruß
Alex

 

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