Friday, September 5, 2014

Friedrich Maurer, † 05.09.1914

Bevor ich heute Feierabend mache und zu Bett gehe, möchte ich noch meines Urgroßvaters gedenken, Friedrich Maurer. Er starb genau heute Nacht vor 100 Jahren in den ersten Kriegswochen des Ersten Weltkriegs.
Friedrich Maurer kam 1866 in München als der letzte Sohn und das vorletzte Kind von Konrad und Valerie Maurer zur Welt. Er entschied sich als einzigster in meiner gesamten Familiengeschichte für eine militärische Laufbahn und wurde Offizier im Königlich Bayerischen 14. Infanterie-Regiment „Hartmann“.

1903, ein Jahr nach dem Tod seines Vaters, heiratete er Johanna Dehn (siehe Foto oben). Er betrieb Familienforschung; seine Aufzeichnungen bildeten den Grundstock für die familiengeschichtlichen Recherchen meines Vaters zwei Generationen später.

In den Jahren 1905 und 1908 kamen Friedrich und Johanna Maurer zwei Söhne zur Welt: mein Großvater und sein jüngerer Bruder. Meinen Großvater tauften sie auf den Namen Konrad, sehr wahrscheinlich nach seinem Großvater, dem Professor, Rechtshistoriker und Islandexperten.

Und dann gab es in Serbien ein Attentat auf den österreichischen Thronfolger. An dem Tag, als mein Urgroßvater seinen 48. Geburtstag feierte, erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg. Wenige Tage später war alles in Europa dermaßen eskaliert, dass Deutschland in Frankreich einmarschierte.

Major Friedrich Maurer starb bei einem schweren nächtlichen Gefecht vom 4. auf den 5. September 1914 bei dem kleinen lothringischen Ort Réméréville. In etwa diesen Stunden, in denen ich jetzt dieses schreibe, vor 100 Jahren, ist es geschehen. Falls es jemand nachlesen möchte, hier ist es genau beschrieben.

Ich kann nicht ermessen, wie furchtbar der Verlust für meine Urgroßmutter Johanna und ihre zwei Kinder (Alter: 9 und 7 Jahre) war.

Gerbéviller. Bild: (c) 2007 Weltkriegsopfer.de
Der Krieg eskalierte noch jahrelang weiter, unvorstellbare Verluste an Menschenleben auf allen beteiligten Seiten kostend. Heute ruhen die Knochen meines Urgroßvaters in einem riesengroßen Kameradengrab im Soldatenfriedhof von Gerbéviller. In Nürnberg gibt es noch eine Gedenktafel, auf der sein Name steht. Ich war noch nie dort, aber jetzt denke ich, das sollte ich einmal ändern.

Thursday, September 4, 2014

Hraunfossar

Die ungewöhnlichen Wasserfälle Hraunfossar. Ihr Wasser kommt nicht aus einem Fluss, sondern es strömt mitten aus der Böschungswand eines Flusses (der Hvítá) heraus und dann in hunderten kleiner Wasserfälle auf einer Länge von 700 Metern von seitlich in den Fluss hinein!


Die Erklärung für dieses Phänomen: neben dem Fluss ist ein Lavafeld mit einer mehrere Meter dicken Decke aus lockerem, porösem Gestein. Darunter befindet sich aber eine Schicht von festem, wasserundurchlässigem Basalt. Auf diese Weise fließt das versickerte Wasser zwischen den Schichten, bis es an dieser Stelle wieder zutage tritt. Ein zauberhaftes Schauspiel.


Víkingaheimar

This year I began my travel in Iceland in a wonderful Viking ship museum, Víkingaheimar, also known as the Viking World Museum.

It is located in the town of Keflavík, at the seaside, not far from Iceland's international airport of the same name.
The museum's main exhibition piece is the 23 metre long reconstructed Viking ship named Íslendingur. The life-size replica of the famous Gokstad ship was built by Gunnar Marel Eggertsson, who sailed it from Iceland to New York in the year 2000.

1000 years earlier, the norseman Leif Erikson had sailed from Iceland to North America. (500 years before Christopher Columbus!) Archeological remains of the Viking's settlements were found in the excavation site L'Anse aux Meadows.
This is a model reconstruction of their settlement in the mouth of a river.
Here is the Íslendingur seen from behind. Note her elegant shape and her very shallow draft (Tiefgang) of only 1.7 metres. This made viking ships so agile and practical.

And here is how she looks on deck. The mast was made to be removable.

I would love to sail on such a ship one day!